In der Tradition Japans
Der Kyudoverein Neandertal hat sich zum Ziel gesetzt, Kyudo gemäß der Überlieferung und der Werte im Ursprungsland zu vermitteln. Der regelmäßige Besuch von Lehrern aus Japan im Verein und die Nutzung des Angebotes von Seminaren mit japanischen Lehrern auf nationaler und europäischer Ebene dienen der Verwirklichung dieser Zielsetzung. Die korrekte Weitergabe der Lehre des Kyudo wird vom japanischen Dachverband (Zen Nippon Kyudo Renmei – All Nippon Kyudo Federation) überwacht. Unter Aufsicht hoher japanischer Meister werden regelmäßig Lehrgänge durchgeführt und weltweit anerkannte Prüfungen abgenommen. Die Mitgliedsvereine des Deutschen Kyudobundes (DKyuB) haben sich dieser Tradition verpflichtet und unterwerfen sich den strengen Beurteilungskriterien der japanischen Lehrer.
Im Mittelpunkt der Ausübung von Kyudo stehen drei Begriffe: „Shin“ als Ausdruck des technisch korrekten, von der richtigen Gesinnung erfüllten Schießens, „Zen“, Güte, als Ausdruck sozialer und moralischer Kompetenz, zuletzt „Bi“, Schönheit auch im Sinne von Ästhetik. Dies alles kann im gelungenen Schuss zum Ausdruck kommen. Beim Schuss selbst soll der Geist ruhig und klar sein. Vielfach wird hier auch der Begriff „Munenmuso“ oder „Mushin“ genannt. Dies bedeutet wörtlich übersetzt zwar „leerer Geist“. Gemeint ist aber, dass der Schütze sich durch nichts beeinflussen lässt, er mit nichts anderem beschäftigt ist als dem, was er gerade tut.