Japan-Tag 2018 NRW
Bei hochsommerlichen und gefühlt tropischen Temperaturen fand der Japan-Tag zum 17. Mal in der Landeshauptstadt unter dem Motto: "Japanische Tradition – Kunst und Kultur" statt.
Gerade zu diesem Thema konnten die Mitglieder des Kyudoverein Neandertal den Besuchern eine alte Budo-Kunst zeigen und erklären. Es gab den ganzen Tag die Möglichkeit, traditionelles japanischen Bogenschießen auf einem eigens eingerichteten Schießplatz direkt vor dem Landtag NRW zu sehen.
Hier wurde vor dem etwa 2 Meter entfernten Makiwara (einem Stohballen) das Schießen in einer Gruppe von bis zu drei Schützen vorgeführt. Üblicherweise wird auf eine Zielscheibe mit einem Durchmesser von 36 cm in einer Entfernung von 28 m geschossen, was aufgrund der hohen Sicherheitsauflagen leider nicht möglich war.
Auch erfahrene Kyudoka üben regelmäßig auf diese kurze Entfernung, um sich unabhängig vom Trefferergebnis nur auf die Haltung und Technik zu konzentrieren. Der Treffer im Kyudo soll nicht erzwungen werden. Er muss sich aus der richtigen Technik automatisch ergeben.
Um 13:15 Uhr fand unser Auftritt auf der Sportbühne statt. Dieses Jahr durften wir keine Pfeile auf den Stohballen schießen, deshalb gab es eine Vorführung nur mit simuliertem Abschuss. Es wurden 2 Schießformen gezeigt und der unterschiedliche Ablauf erklärt. Die traditionellere Form der Heki Ryu Insai Ha (Shamen) und die moderne Form der ANKF Renmei (Shomen).
Die Heki Ryu Insai Ha kommt aus dem Kriegsschießen, hat also eine sehr lange Tradition. Es wird stehend oder auch im Kniestand geschossen. Bei dieser Schule geht es darum, möglichst kraftvoll, ausdauernd und sicher die Zielscheibe zu treffen.
Die Shomen-Form ist die modernere Form im Kyudo und die meistgenutzte in ganz Japan. Sie hat ihren Ursprung im zeremoniellen Schießen im Tempelbereich oder auch im jagdlichen Schießen zu Pferd. Letzteres, das Yabusame, gibt es auch noch heute. Diese Kunst beherschen nur noch eine Handvoll Personen ausschließlich in Japan.
Heute wird Kyudo in allen Stilrichtungen selbstverständlich nicht mehr kriegerisch genutzt, sondern nur noch zur Schulung von Körper und Geist im Sinne des DO-Prinzips.
Auf der Bühne wurde auch die Form und der Ablauf des Schießens in der Gruppe vorgestellt. Gerade an diesem Punkt kann auch ein Außenstehender gut sehen, dass Kyudo auch ein Gruppensport ist und es dann auf Teamwork ankommt.
Wir hoffen, auch dieses Jahr viele Besucher des Japan-Tages von Kyudo begeistert und einen guten Einblick ermöglicht zu haben.
Wie schon angekündigt, findet am 30.06.2018 von 13:30 bis 18:00 Uhr ein Anfängerlehrgang statt. Weitere Infos folgen im nächsten Beitrag.
Wer an diesem Tag nicht kann oder nicht bis dann warten möchte, möge uns beim regulären Training besuchen, um einen ersten Eindruck zu bekommen.
Dazu vorher einfach per Mail oder telefonisch anmelden.
Die Kontaktdaten findet ihr auf der Homepage unter "Kontakt".